Bei Benno Noll ist alles Kalkül, auch wenn
er im Arbeitsprozess dem aleatorischen, zufälligen großen
Raum gewährt. So ist dennoch die Auswahl seiner Sujets
präzise und konkret.
Auf der einen Seite ist Noll
Traditionalist, aber er ist auch in stetem Kampf gegen diese
Tradition, geht manchmal sogar noch hinter sie zurück. Auf
der Suche nach archetypischen Minimalzeichen wählt er aus dem
Feld der schier unendlichen menschlichen Möglichkeiten
Symbole aus, durch die dann in der Gesamtschau durch
individuell-künstlerische Reflexion -und Schöpfung eine
spezifische Ordnung entsteht.
Dualitäten, Werden
und Vergehen, Transformation und menschenleere Interieurs als
Spiegel unserer Befindlichkeit sind seine hinter dem reinen Abbild
durchschimmernden Themen. Das Archaische ist ihm dabei wichtiger,
als die Konkurrenz mit den Erscheinungen der Gegenwart. In seinen
neueren Aquarellarbeiten entfaltet er eine große
Klarheit.