Der BBK Oberfranken e.V. wurde am 2. Mai 1947 im Cafe Müller in Bamberg von 57 Künstlern gegründet.
In Zeiten der wirtschaftlichen und mentalen Not bot ein Verein Zusammenhalt und Solidarität. Zum einen war es leichter, als Verein Arbeitsmaterial zu beschaffen, zum anderen konnte ein Verein verstärkt das gemeinsame Bedürfnis nach Schönheit stillen, durch Sammelausstellungen und einer Vielzahl von Festen und Aktivitäten.
Der neue Verein, aus der Freien Künstler Union Bamberg heraus entstanden, zeigte in den ersten Ausstellungen nach der Gründung das Beste, was jeder hatte und was zusammengetragen werden konnte. Die Themen entsprachen den Bedürfnissen und Strömungen der damaligen Zeit: Schnelle Kohlezeichnungen kriegszerstörter Städte einerseits und der Wunsch nach Heilung der geschlagenen Wunden andererseits, ausgedrückt in Bilder von fremden Orten und Landschaften, die meist während der Kriegsjahre durchwandert wurden. Andere Bilder zeigten das Kostbarste, was nach dem Krieg geblieben ist (Kinder- und Familienportraits), neben Bildern, die Wünsche und Träume für die Zukunft abbildeten.
Mit der Zeit wandelte sich die Sicht der Künstler auf die Welt und damit veränderten sich auch die Themen der Arbeiten. In den 50er Jahren richtete sich der Blick nach Italien und die abstrakten Tendenzen der internationalen Kunst begannen, auch in der oberfränkischen Provinz Beachtung zu finden.
Zur 1000 Jahr Feier Bambergs 1972 wurden in der Neuen Residenz und in Partnerstädten große Ausstellungen organisiert, denen in den nächsten Jahren weitere Austauschprojekte des BBK Oberfranken mit Rodez, Bedford und Budapest folgten. Die Anzahl der Mitglieder war inzwischen auf 86 Künstler gewachsen. Zum 40. Jubiläum 1987 waren es bereits 115 Mitglieder.
Damals hatten sich im BBK bereits Untergruppen gebildet, die gemeinsame Interessen und Kunstauffasssungen selbständig verfolgten. Beispiele hierfür war die Gruppe "Nordfranken", die Gruppe "Kunst am Bau" und das "Institut zur Untersuchung von Grenzzuständen ästhetischer Systeme", kurz INFUG.
Seit Ende der neunziger Jahre verfolgt der BBK Oberfranken einmal jährlich in der Bamberger Stadtgalerie Villa Dessauer ein neues Ausstellungskonzept, bei dem im Gegensatz zu den Sammelausstellungen der vergangenen Jahrzehnte, einer kleineren Anzahl von Künstlern mehr Raum zur Verfügung steht, um zusammenhängende Werkgruppen zu zeigen. "Sex sells" hieß die erste dieser Ausstellungen und bewies gleich die Richtigkeit des Zitates von Henry Nannen, indem die Besucherzahl um ein Mehrfaches über der anderer Ausstellungen lag.
Die folgenden Ausstellungen hatten Titel wie: "Villa Dessauer", "Ich behaupte", "Das arme Ding", "Kein Welt", "Fluß ohne Ufer", "Wo bleibt das Schöne?"
Wirtschaftliche Not zwang die Künstler zum Handeln
Beginnend in Hannover im Oktober 1945 entstanden unter dem Eindruck der Naziherrschaft und den Folgen des II. Weltkrieges in den drei Westzonen in schneller Folge neue Künstlerverbände.