In seiner zweiten durch Corona bedingten Ausstellung in den Büroräumen zeigt der BBK Oberfranken in einer Reihe von 9 Ausstellungen 19 kleine, aber feine Tuschezeichnungen von Angelika Gigauri. Seit März setzt sie sich mit dem Thema Corona auseinander, schaut auf ihre Mitmenschen, hört zu, beobachtet die Auswirkungen, zeigt mögliche Perspektiven auf, regt zum Nachdenken und Handeln an.
Dazu hat die Künstlerin den Corona-Kopf kreiert, dem jede Individualität fehlt, der dafür aber die unterschiedlichsten psychischen Befindlichkeiten aufzeigt und Fragestellungen aufwirft. Die schwarz-weißen Zeichnungen sind mit Pigmenttuschestift in einem Quadrat von 24 cm x 24 cm hergestellt. In diesem Quadrat ist jeweils der Kopf mit dem bekannten Coronavirus zentral in Szene gesetzt. Mal sitzt das Virus wie eine Krone auf dem Kopf, mal wirkt es wie ein Nimbus, dann scheint es wiederum direkt aus dem Kopf zu wachsen, erscheint nicht mehr als Fremdkörper sondern als Einheit. Die Kugelform des Virus wird oft verstärkt durch weitere Kreisformen, entweder erscheint klar das Kreissymbol oder es ist mit feinsten Linien um den Kopf angeordnet, die Schutzmaske darf natürlich auch nicht fehlen. Zarte Strukturen, kringelig, strahlenförmig oder linear waagerecht angeordnet, Gespinste wie Gewebe geben den Zeichnungen Atmosphäre.
Dem anspruchsvollen und bedrückenden Thema begegnet Angelika Gigauri fantasievoll, erzählerisch und spielerisch. Dem gegenüber setzt sie klare geometrische Formen wie Quadrat, Kreis, Dreieck. Spiel und Verstand bilden in diesen Zeichnungen eine gelungene Symbiose. Irmgard Kramer
Ausstellungsreihe im Büro des BBK Oberfranken, Schützenstr. 4, 96047 Bamberg