Sturmvogel, Zeichnung, 70x100cm
Magnoliensamenstand, Zeichnung, 70/100cm

Malerin

Cornelia Morsch

Kunstformen der Natur

Spitzer Graphit und Stift gehen behutsam mit feinen Strichen über den Zeichenkarton. Eine Fläche füllt sich, eine Form entsteht. Die Striche passen sich der Form an, modulieren sie gleichsam, indem sie sich eng an sie anschmiegen und durch die Verdichtung aus dem Blattgrund herausheben. Die Farbstriche stehen dicht nebeneinander oder sind miteinander verwoben. Immer wieder liegt der silberne Graphit dahinter oder daneben. Es entsteht eine sehr fein abgestimmte Farbigkeit mit unzähligen Zwischentönen und Nuancen. Der Hintergrund ist meist ausgespart. Die Zwischenräume und Freiflächen stehen in einem genau kalkulierten Spannungsverhältnis zwischen zentriert und fein ausbalanciert. Das eigentlich oft kleine und unscheinbare Objekt wird meist herausgehoben, es wird durch die starke Vergrößerung, die es erfährt, in Szene gesetzt. Die Oberflächen mit ihren Strukturen werden sinnlich wahrnehmbar. Man meint, die Naturobjekte riechen, schmecken, fühlen zu können: Die Vitalität der aufbrechenden Samenhülse oder das zarte, feuchte, sich kräuselnde Kohlblatt. Das stoffliche und energetische Wesen des Pflanzenobjekts zeigt sich und öffnet damit neue Betrachtungsräume.