Die Landschaften
des gebürtigen Chilenen Jaime Gajardo, treten in die
Tradition großer Landschaftsmalerei. Zunächst waren es
weite Niederungen, stolze Massive oder flache Seenplatten seiner
Heimat, die er – aus der Ferne besehen – in teils
riesige Querformate bannte. Ohne jede Staffage, frei und
menschenleer baute sich eine eigenwillige, flache Setzung der
Farben zum Motiv auf, ausgerichtet auf einen tiefen Horizont unter
dramatischen Himmeln.
In neueren und neuesten Arbeiten
schneidet der Künstler seine Motive enger aus, schieben sich
Massive und Formationen gestaffelt ins Bildfeld, entsteht größere
Dramatik von Dunkelheit und hellem Leuchten. Wo der Ausschnitt aus
der Welt noch mehr zusammengezogen wird, arbeitet Jaime Gajardo
wie im strengen Focus nur das Zentrum des Bildes aus, während
zu den Seiten hin Farben verfließen, Abstraktion stark
zunimmt und Motive sich ganz zu verflüchtigen scheinen wie
eine verblassende Erinnerung von zartester Farbigkeit.
Arta Valstar-Verhoff