Malerin
Gudrun Besslein-Bauer

Gudrun Besslein-Bauers Papierarbeiten entstehen in langen Entwicklungsprozessen. Ausgangsmaterial ist Papier verschiedener Stärke und Oberflächenbeschaffenheit, transparent oder auch mittels Laserdrucker bearbeitet. Durch zeichnerische Bearbeitung mittels Tinten, Tuschen, Grafit und Kohlenstoff, sowie natürlicher Pigmente, Leinöl oder Schelllack entwickeln sich die Zeichnungen zu vielschichtigen kollagierten Arbeiten. Auch für die Objekte ist das Ausgangsmaterial stets Papier. Durch übereinanderlegen verschiedener Schichten und deren stufenweise Bearbeitung wird ein Oberflächenrelief erzeugt. Durch Abnehmen der Schichten werden Zwischenstufen der Bearbeitung fragmentarisch wieder sichtbar. Diese werden gestalterisch in die Arbeit miteinbezogen. Einzelteile werden zu raumgreifenden Formen angeordnet, der Charakter des Fragmentarischen jedoch bewahrt. Der künstliche Alterungsprozess der Oberflächen erzeugt die Illusion einer fiktiven Vergangenheit, ähnelt getrocknetem, rissigem Putz, gebrochenem Stein, versteinerten Rinden.